Exakta Varex Nach dem zweiten Weltkrieg gelang der Ihagee ein großer Wurf. Die Exakta Varex wurde in Dresden vorgestellt. Konzeptionell basiert sie auf der Kine-Exakta. Ein großes Kontingent verschiedenster Wechselobjektive unterschiedlicher Hersteller stehen zur Verfügung. Der Lichtschachtsucher kann, genauso wie die Mattscheibe, ausgewechselt werden, z.B. gegen einen Prismensucher. Später waren auch Sucher mit integriertem Belichtungsmesser verfügbar. Aufgrund des vielfältigen Zubehörs gilt die Exakta Varex als erste Spiegelreflex-Systemkamera. Als Spiegelreflexkamera war die Exakta Varex für die Makro- und wissenschaftliche Photographie prädestiniert. So gab es z.B. den Ihagee Kolpofot-Aufsatz, der speziell für die medizinische Makrophotographie auf den Markt gebracht worden war. Mit der Exakta Varex IIa erreichte die Ihagee ihren Höhepunkt und stellte dem Anwender vielleicht das schönste Modell zur Verfügung. Die IIa mit geprägter Frontplatte wurde auch als Jubiläums Exakta bezeichnet. Die Kamera überzeugt jedoch nicht nur optisch sondern auch technisch. Bis zu dieser Kamera gehen die Ausführungen der vorliegenden Internetseite.
Modelle, Versionen und Varianten Unter dem Begriff Varex werden die im folgenden aufgeführten Modelle betrachtet. Ihnen ist die Anzahl der in A&R aufgeführten Versionen gegenüber gestellt.
Exakta Varex & Exakta V Das erste Modell war die Exakta Varex. Herausragend war das auswechselbare Einstellsystem mit den verschiedenen Sucheraufsätzen. Neu war ebenfalls Anzahl und Anordnung der Blitzbuchsen. Neben den Kontakten für Blitzlampen (V bzw. M) waren zusätzlich noch die für Elektronenblitzgeräte (E bzw. X) vorhanden. Zunächst waren Gehäuse und Bildbühne nicht aus einem Guß. Ab Version 2 war die Rückwand mit einem Scharnier am Gehäuse angelenkt. Ansonsten besaß die Varex die gleichen grundsätzlichen Eigenschaften wie die Exakta II - auch die gleichen Verschlusszeiten. Natürlich war sie in vielen Details verbessert. Die Exakta V entspricht der Varex und wurde speziell für den amerikanischen Markt produziert. Dort war die Bezeichnung "Varex" markenrechtlich geschützt, so dass die Kamera als Exakta V vertrieben wurde. Die abgebildete Exakta V (V.1.1) hat die Seriennummer #674882 und ist mit einem Tessar von 50mm Brennweite und einer Lichtstärke von 3,5 ausgestattet. Sie wurde 1950 gebaut.
Exakta Varex VX & Exakta VX Die Exakta Varex VX war - neben der Varex IIa - die erfolgreichste Kamera der Ihagee. Im Vergleich zu ihren Vorgängern hebt sich die Varex VX durch folgende Charakteristika ab:
Die Version 2 besitzt im Gegensatz zum Vorgängermodell einen geraden Filmtransporthebel, eine glatte schwarze Filmandruckplatte und ein zusätzliches Außenbajonett. Bis dato bestand die Auslösesperre aus einem Stift am Lichtschachtsucher, der in geschlossenem Zustand das Auslösen verhinderte. Neu war nun eine außen am Gehäuse befestigte Auslösesperre in Sichelform, die sich vor den Auslöser schwenken lässt. Bei der 3. Version der Varex VX ist die Auslösesperre nun halbmondförmig. Außerdem werden die genormten X- und M-Blitzanschlüsse verwendet. Wichmann (1995) differenziert vier Typen (= Versionen bei A&R) der Exakta Varex VX. Der letzte beschriebene Typ entspricht der ersten Version der VX IIa und hat somit drei Blitzbuchsen. Eine vergleichbare Kamera wird bei A&R als "Umbau Varex in Varex IIa" klassifiziert. Die vorliegende Exakta Varex VX (V.2) besitzt die Seriennummer #755078. Sie ist mit einem Tessar Brennweite 50mm und Lichtstärke 2,8 ausgestattet. Sie Kamera wurde 1954 gebaut.
Die Exakta VX war die entsprechende Variante für den amerikanischen Markt. Sie entspricht in der Regel der Varex VX. Bei der dargestellten Exakta VX handelt es sich ebenfalls um eine Version 2. Ergänzend zu dem oben beschriebenen Modell Varex VX besitzt sie die Prägung "USSR occupied" auf der Kameraunterseite sowie im Innern einen Aufkleber der Exakta Camera Co. Inc., N.Y. Die Kamera hat die Seriennummer #749640 und ist mit einem Biotar Lichtstärke 1:2 und Brennweite 58mm ausgestattet. Außerdem besitzt sie das seltene Ihagee Belichtungsmesser-Prisma.
Exakta Varex IIa & Exakta VX IIa Die Varex IIa ist wohl das schönste Modell aller Exakta Kleinbildkameras. Sie unterscheidet sich zur Varex VX in folgenden Punkten:
Die Kamera besaß zunächst in Version 1 eine gravierte Namensbezeichnung. Ältere Varianten besitzen neben den Zeiten 1/100 und der 1/250 noch die 1/150 Sekunde. Diese fällt bei den folgenden Varianten und Versionen weg. In Version 2 wurde die Kamera mit geprägter Frontplatte auf den Markt gebracht. Diese Kameraversion wird auch als Jubiläumsexakta bezeichnet. Die letzte Version (von 1961) besitzt eine schwarze Platte mit der Bezeichnung "EXAKTA" - geschrieben in Druckbuchstaben. Auch hier war die Version VX IIa für den amerikanischen Markt bestimmt. Die untenstehende Kamera besitzt eine gravierte Frontplatte und ist mit der Seriennummer #838714 eine frühe Varex IIa, die noch die 1/150 Sekunde als zusätzliche Verschlusszeit besitzt. Es handelt sich um die Version 1.1, die zwischen 1956-1957 hergestellt wurde. Die Kamera besitzt das lichtstarke Biotar 1,5; 75mm das besonders für Portraitaufnahmen geeignet ist und einen Faustknopf.
Die abgebildete Exakta Varex IIa (V.2) hat die Seriennummer #913901. Sie besitzt ein in München hergestelltes Kilfit Macro-Kilar mit 4cm Brennweite und einer Lichtstärke von 2,8. Die Kamera wurde zwischen 1958 und 1960 hergestellt. Es handelt sich um die Version 2, die auch als Jubiläums Exakta bezeichnet wurde.
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